Weitere Entlassungen und gecancelte Projekte bei der Embracer Group: Neues Deus Ex auf Eis gelegt und gestrichene Stellen bei Eidos Montreal

Die auf einem mündlich zugesagten Deal begründete Einkaufslaune der schwedischen Embracer Group dürfte wohl das schlechteste sein, was der europäischen Videogame-Industrie in den letzten Jahren passiert ist. Nachdem man zahlreiche namhafte Studios mitsamt deren Marken übernommen hatte, war die Hoffnung groß, dass mit dem umfangreichen IP-Katalog auch irgendwas cooles passiert.

Doch ein geplatzter Deal mit der saudischen  Savvy Games Group mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Milliarden US-Dollar, hat die Gruppe trotz stetigem Wachstum in arge finanzielle Schwierigkeiten gebracht, die nun auf dem Rücken der erkauften Studios gelöst werden müssen.

Ein prominentes Beispiel der jüngeren Vergangenheit sind die Probleme mit den Essener Gothic-Schöpfern Piranha Bytes, die vor einer drohenden Schließung stehen. Zwar ließen sie zuletzt verkünden, man „solle sie noch nicht abschreiben“, die Zeichen stehen aber nicht gut.

Doch auch bei Eidos Montreal, die vorher zu Square Enix gehörten, schaut es alles andere als rosig aus: Diese haben seit etwa zwei Jahren an einem neuen Deus Ex gearbeitet. Laut dem Wirtschaftsdienst Bloomberg soll die Produktion des Cyberpunk-Rollenspiels mit Immersive Sim-Elementen nun aber eingestellt worden sein.

Das Spiel war bislang nicht offiziell angekündigt. Mit dem Auf-Eis-legen des Projektes mussten auch 97 Mitarbeiter*innen gekündigt werden. Offenbar muss bei Embracer an allen Ecken und Enden gespart werden. Zugleich heißt es, man konzentriere sich innerhalb des Studios auf eine neue Original-Franchise.

Die Deus Ex-Reihe wurde 2022 von Embracer übernommen, nachdem die letzten Spiele zuvor via Square Enix gepublisht worden sind. Die Reihe konnte bislang immerhin 14 Mio. Exemplare absetzen. Der letzte Teil der Deus Ex-Reihe ist Deus Ex: Mankind Divided, der im August 2016 als Nachfolger von Deus Ex: Human Revolution erschien und eine Geschichte der „mechanischen Apartheid“ thematisierte. Das Spiel erschien für PC, Xbox One und PlayStation 4 und konnte mit positiven Bewertungen im mittleren 80er-Bereich überzeugen. Trotz der guten Kritikerwertungen, konnte das Spiel die kommerzielle Erwartungshaltung vonseiten Square Enix nicht erfüllen, weswegen ein Nachfolger auf sich warten ließ.

Mit der Entscheidung von Embracer bleibt das wohl leider auch in näherer Zukunft noch so.