In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder die Einkaufstouren der Publisher-Schwergewichte NetEase und der schwedischen Embracer Group thematisiert. Letztere ist erneut Gegenstand eines Artikels bei uns, da der Medienkonzern wieder ordentlich im Shoppingrausch war. Nach den großen Publishern Plaion (früher Koch Media mitsamt aller dazugehörigen Labels) und THQ Nordic hat man nun auch die Entwickler Tripwire, das Raritäten-Label Limited Run Games sowie einige weitere Studios und Hardware-Hersteller übernommen. Der dickste Fisch dürfte dieses Mal allerdings der Erwerb von Middle-Earth Enterprises sein. Das Unternehmen hält nämlich einfach mal alle Rechte an den Werken von J.R.R. Tolkien.
Neben Tripwire Interactive (Killing Floor 2, Maneater), hat man auch BitWave Games (Wunderling DX), Tuxedo Labs (Teardown), das erste japanische Studio Tatsujjin vom ehemaligen Toaplan-CEO Masahiro Yuge, sowie den Anbieter von Karaokesystemen Singrix und Hardware-Hersteller Gioteck erworben
Neben diesen eher kleinen Studios sind die Übernahmen von Limited Run Games und Middle-Earth Enterprises aber definitiv größere Transaktionen für die Embracer Group. Die beiden Unternehmen wurden in die neu gegründete „Embracer Freemode“-Gruppe eingegliedert.
Der Publisher Limited Run Games ist auf streng limitierte Sammlereditionen spezialisiert, dabei handelt es sich in der Regel entweder um physische Umsetzungen von Digital Only-Titeln oder aufgewertete Editionen schon veröffentlichter Titel.
Vor allem aber die Übernahme der Middle-Earth Enterprises ist ein großes Ding, denn dabei handelt es sich um die Vermarktungsgesellschaft aller Rechte an dem Fantasy-Universum von J.R.R. Tolkien, darunter fallen Erzählungen wie „Der Hobbit“ und eben „Der Herr der Ringe“. Middle-Earth Enterprises wurden ursprünglich als Tolkien Company gegründet, die Namensänderung fand 2010 statt. Die Gesellschaft hält die Rechte an den Namen der Bücher, an Figuren, Orten, Gegenständen sowie Geschehnissen im Tolkien-Universum. Außerdem hat sich auch die Urheberrechte an Zitaten und Ausdrücken aus den Romanvorlagen. Seit 1976 gehört das Unternehmen zur The Saul Zaentz Company, eine Filmproduktionsfirma, die als Tolkien Enterprises auch an den Peter Jackson-Filmen mitbeteiligt war.
Die Embracer Group ist damit künftig an allen lizenzierten Tolkien-Adaptionen- und Umsetzungen beteiligt, sowohl analog wie auch digital. Das umfasst Videospiele, Filme, Brettspiele, Merch etc. – Darüber hinaus kann die Fülle an Entwicklerstudios, die mittlerweile unter dem Embracer-Dach gedeihen, auf diese Marke zurückgreifen. Von der Embracer Group selbst gab es keine Informationen zu den Kosten dieser Übernahme. Allerdings standen 2013 im Zuge einer potentiellen Disney-Übernahme 10 Milliarden US-Dollar als potentieller Richtwert im Raum.
Nachzulesen ist das alles in einer Pressemitteilung des Unternehmens (Klick)