Stephen Totilo von Axios Gaming hat in einem Artikel über die Verbindungen von zwei jüngst veröffentlichten Titeln mit dem Google Streaming-Service Stadia geschrieben. In dem Artikel geht es ganz konkret um das via 2K veröffentlichte The Quarry von Supermassive Games, das wir kürzlich auf Dailygeek besprochen haben, sowie die von Rick and Morty-Co-Creator Justin Roiland mitentwickelte Sci-Fi Komödie High on Life von Squanch Games. Beide Titel hätten ursprünglich reine Stadia-Exklusivtitel sein sollen, bevor Google sich dazu entschied, im Zuge des Downsizings der Stadia-Sparte die Projekte woanders hinzuschicken. In Erfahrung gebracht hat Totilo diese Details von zwei Quellen, die in den Entwicklungsprozess der o.g. Spiele involviert waren.
Interessant daran ist vor allem das Kontrafaktum, was wäre, wenn Stadia ein Erfolg wäre oder aber Google einen längeren Atem im Gaming-Geschäft gehabt hätte. Die Information um Exklusivrechte an Spielen wie diesen, zeigt das man zu einem gewissen Zeitpunkt ernsthafte Ambitionen hatte, den Sony- und Microsoft-Systemen Paroli zu bieten, bevor man den Stadia Studios 2021 das Licht auspustete. Interessant ist auch, dass obwohl Google Stadia noch fortbesteht, weiterhin Kooperationen mit beispielsweise LG eingeht und auch der Katalog an Titeln nach wie vor wächst, das beide Spiele in keinster Weise mit Stadia assoziiert werden.
Die britischen Supermassive Games haben 2020 eine Zusammenarbeit mit Google angekündigt, keine der beteiligten Parteien hatte jedoch Informationen durchsickern lassen, worum es bei dem Projekt ginge. Als The Quarry durch Supermassive und Take Two im März angekündigt wurde, gingen viele davon aus, dass es sich um das Google-Projekt handelte, bevor Take Two bzw. 2K half, das Projekt fertigzustellen. Bei Squanch gab es weniger Kontext in dem Sinne, als dass lediglich die angestrebten Plattformen publik gemacht wurden. Google selbst äußerte sich bislang nicht zu diesen Enthüllungen.
Google Stadia wollte 2019 die Industrie mit einem Cloud-Service aufrütteln, der teure Hardware obsolet machen sollte. Doch eine verwirrende Preisstruktur, der Mangel an exklusiven Plattform-Sellern und ein merkwürdig chaotischer Roll-Out des Services sorgten für einen mehr als holprigen Start. 2021 begann man interne Studios, die mit Stadia zusammenhingen, zu schließen. Die Cloud-Technologie wird mittlerweile an den Provider AT&T lizenziert, der seinen 5G-Kunden Zugang zu einem Batman-Spiel ermöglicht. CAPCOM nutzte die Google-Technologie, um zuletzt die Demo von Resident Evil Village zu promoten (die wohlgemerkt eher semigut aussah).