Hideki Kamiya wird PlatinumGames Mitte Oktober verlassen

PlatinumGames sind bekannt für ihre abseitige Videospielkost: Ob MadWorld, Bayonetta, Vanquish, Astral Chains, Metal Gear Rising: Revengeance, The Wonderful 101 oder Nier: Automata – Die Hitquote des japanischen Studios ist hoch. Es gab zwar auch ein paar vergessene Ausfälle, aber im Vergleich bleiben die starken Titel präsenter im kollektiven Gedächtnis verankert. Und immer maßgeblich daran beteiligt war Hideki Kamiya, Game Designer, Director und Executive Vice President des Studios und Publishers.


Doch nun soll Kamiya das Studio zum 12. Oktober 2023 verlassen, wie das Unternehmen via X ankündigt. Auch Kamiya schreibt über die Plattform, dass der Entschluss nach „reiflicher Überlegung auf Basis der eigenen Überzeugungen“ gefasst worden sei und ihm keineswegs leichtgefallen sei. Er glaube aber, dass diese Entscheidung die beste sei. Er werde der Videospielindustrie weiterhin erhalten bleiben und in seiner sehr eigenen „Hideki Kamiya“-Weise weiter schaffen. Man solle die Augen offenhalten. Zugleich muss man sagen, dass Hideki Kamiya teilweise auch als unnahbar gilt. Bei jedweder Kritik auf Social Media-Plattformen blockte er die entsprechenden User*innen ziemlich rigoros. Zuletzt geschah das etwa, als Hellena Taylor, die Ex-Sprecherin von Bayonetta, sich öffentlich über unmoralische Honorare bei der Bayonetta 3-Produktion beschwerte. 

Hideki Kamiya hat eine beeindruckende Karriere vorzuweisen: 1994 hat er seine Laufbahn in der Videospielindustrie beim japanischen Traditionspublisher CAPCOM begonnen. Er war Game Director bei Klassikern wie Resident Evil 2, Devil May Cry und entwickelte unter dem Label Clover Studio Spiele wie Viewtiful Joe, Okami und God Hand. Nach der Schließung gründete er mit zusammen mit seinen Weggefährten Shinji Mikami und Atsushi Inaba das Studio Seeds Inc., aus welchem nach einer Fusionierung mit Odd Inc. (geleitet durch Ex-Capcom Producer Tatsuya Minami) schließlich das bekannte PlatinumGames wurde.

In den letzten Jahren schwächelte PlatinumGames jedoch: Spiele wie Sol Cresta, The Wonderful 101 Remastered und Bayonetta 3 konnten nicht die kommerziellen Erwartungen erfüllen. Mit dem Games-as-a-Service Titel Babylon’s Fall hat man sogar einen regelrechten, kurzlebigen Flop hingelegt. Das führte dazu, dass man immer wieder Support-Arbeiten für andere Titel erledigen musste, zuletzt hat man etwa bei Final Fantasy XVI mitgearbeitet.