Es scheint, als würde der Wirtschaftskrimi um die geplante Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft langsam ein Ende finden. Die britische Wettbewerbsaufsichtsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) galt als letzte Bastion, die es zu überwinden galt, um den Deal durchzukriegen. Noch im April hat sie die Übernahme rigoros blockiert. In einem Gerichtsprozess gegen die US-amerikanische Kartellbehörde FTC hatte Microsoft erst im Juli gewonnen. Die CMA galt fortan als der Elefant im Raum. Microsoft hat im Zuge dessen viele Zugeständnisse gemacht.
Zugeständnisse im Cloud-Gaming-Segment
Nun hat aber auch die britische Behörde die geplante Übernahme genehmigt.
Die ursprüngliche Untersuchung begründete die Blockade der CMA mit der starken Positionierung von Microsoft im Cloud-Gaming-Markt. Umstimmen konnte Microsoft die CMA, indem man die Cloud-Streaming-Rechte von Activision-Blizzard-Titeln an Ubisoft verkaufte. Demnach wird die Distribution „wichtiger und beliebter Inhalte wie Call of Duty und Overwatch“ via Cloud-Streaming nicht mehr unter der Kontrolle von Microsoft stehen.
In der CMA-Erklärung heißt es: „Die neue Vereinbarung wird Microsoft davon abhalten, den Wettbewerb im Bereich Cloud-Gaming einzuschränken, während dieser Markt an Fahrt gewinnt, und wettbewerbsfähige Preise und Dienste für britische Cloud-Gaming-Kunden sichern (…) Es wird Ubisoft ermöglichen, die Inhalte von Activision im Rahmen eines beliebigen Geschäftsmodells anzubieten, auch über Multigame-Abonnementdienste. Es wird auch dazu beitragen, dass Cloud-Gaming-Anbieter in der Lage sein werden, Nicht-Windows-Betriebssysteme für Activision-Inhalte zu verwenden, was die Kosten senkt und die Effizienz erhöht.“
Microsofts Selbst-Limitierung im Cloud-Gaming-Markt war dann also ausschlaggebender Grund für die CMA, dem Deal zuzustimmen.
Microsoft könnte die Übernahme also in den kommenden Stunden finalisieren und dann offiziell verkünden.
Die ersten Activision-Blizzard Titel könnten 2024 erstmalig im Abo Service Game Pass landen.