Seit Ewigkeiten erfreut sich der Autobahnpolizei Simulator einer gewissen Popularität – nicht weil er ein Meisterwerk ist, sondern weil er so verbuggt und stümperhaft programmiert ist, dass YouTuber ihre Abenteuer als Autobahnpolizisten streamen und als Memes verbreiten. Dieses „Prachtwerk“ weigert sich hartnäckig, in eine Zelle eingesperrt zu werden, und hat nun sogar einen dritten Teil samt Offroad-DLC erhalten.
Der wilde Ritt beginnt: Einmal im hässlichen Fahrzeug, immer im hässlichen Fahrzeug!
Also schnalle ich mich virtuell in mein Auto und begebe mich auf eine Karriere im Autobahnpolizeidienst. Schon im Hauptmenü begrüßt mich die grauenvolle Grafikeinstellung, begleitet von einem unvergesslichen Rocksong. Einige Einstellungen später sieht es immer noch schlimm aus, aber zumindest stimmt jetzt die Auflösung. Ein Klick auf „Neues Spiel“ lässt den einprägsamen Rocksound verstummen, und das holprige, ruckelnde Intro beginnt. Jetzt ist es an der Zeit, mein neues Ich zu zaubern. Früher konnte ich in den vorherigen Teilen meinen Charakter selbst zusammenbasteln, aber jetzt muss ich auf vorgefertigte Polizisten zurückgreifen.
Nach dem kurzen Intro, ein paar leblosen Gesichtsanimationen und tatsächlich guten Sprechern starte ich meinen ersten Tag als Polizist. Ich taumele zur Umkleide. Die Steuerung ist ein wahrer Albtraum. Meine Spielfigur scheint eine ordentliche Portion Alkohol intus zu haben anders kann ich mir dieses schwanken und den ausufernden Wendekreis (Ja! Wendekreis bei einer Spielfigur!) nicht erklären. Die Grafik ist selbst für einen Simulator unansehnlich. Hier lohnt sich ein Vergleich mit dem POLICE SIMULATOR: PATROL OFFICERS, einem Spiel derselben Liga, das um Welten besser aussieht und auch steuerungstechnisch vieles besser macht. Und als wäre das nicht genug, fehlt ein Schadensmodell, das in einer Autobahnsimulation eigentlich essenziell ist. Stoße ich mit meinem Auto irgendwo an, pralle ich wie ein Gummiball ab und kann unbeschwert weiterfahren. Nur eine winzige Anzeige unten rechts erinnert mich daran, dass mein Auto allmählich zu Schrott wird.
Ein Funken Hoffnung in der Dunkelheit: Abwechslung und XP-Belohnungen!
Dennoch bietet das Spiel etwas Abwechslung. Die verschiedenen Aufgaben sind tatsächlich vielfältig. Mal verfolge ich einen flüchtigen Fahrer, mal untersuche ich einen Tatort nach Hinweisen und muss diese später erneut in der Akte durchkauen. Gelegentlich muss ich den Verkehr nach einem Unfall regeln. Der Alltag eines Polizisten wird hier definitiv unterhaltsam und aufregend inszeniert. Für das Erfüllen von Aufgaben erhalte ich zudem XP, die ich jederzeit in neue Fahrzeuge und Fähigkeiten investieren kann. Das ist definitiv ein großer Pluspunkt in diesem Chaos.
Der Offroad-Ausflug: Mehr Steine stapeln als Spielspaß!
Aber bis hierhin ist alles bekannt. Der Autobahnpolizei Simulator 3 ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Schauen wir uns also den neuen DLC genauer an: Autobahnpolizei goes offroad. Dafür müssen wir zunächst das neue Geländefahrzeug freischalten. Und wie machen wir das? Indem wir Steine stapeln! Ja, du hast richtig gehört. Wir müssen zwei Steintürmchen bauen, um die Offroad-Missionen freizuschalten. Also suchen wir auf der Karte nach den kleinen Steinmarkierungen, suchen dann nach winzigen Steinen und stapeln sie per Klick übereinander.
Aber was ändert sich jetzt wirklich mit den neuen Missionen? Eigentlich nicht viel, außer dass wir die Straße verlassen und offroad unterwegs sind. Besonders mit dem dafür vorgesehenen Fahrzeug können wir abseits der Asphaltstraßen rasen. Die größte Neuerung ist der Spürhund. Mit ihm können wir vermisste Personen aufspüren. Klingt spannend, oder? Leider nicht wirklich. Wie so ziemlich alles im Autobahnpolizei Simulator erledigen wir alles per Klick. Du gibst Befehle, schaust zu, klickst irgendwo hin, und alles geschieht von alleine. Hier hätte ich mir wirklich coole neue Spielmechaniken gewünscht. Wie wären zum Beispiels Verfolgungsjagden mit dem Hund? Wir sehen einen Verdächtigen davon laufen und schicken unseren Hund los, um diesen zu fangen. Immerhin ist die neue Storymission halbwegs akzeptabel. Ich werde nicht zu viel verraten, für den Fall, dass tatsächlich jemand das Spiel spielen und noch Spaß dabei haben möchte.
Was ist sonst noch neu? Es gibt nun mehr freie Unfälle, die auch auf dem Gelände stattfinden können. Schon vorher bekam man zwischenzeitlich Funksprüche, die auf zufällige Unfallmissionen hingewiesen haben. Nun gibt es eben ein paar mehr davon, die aber auch immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Wir ziehen eine Warnweste an, stellen Kegel auf, machen Fotos, reden mit den Zeugen und versuchen uns dann an die Lösung des Unfalls. Am Ende verschwindet alles wie von Zauberhand und wir fahren weiter.
Mein Fazit: Der Albtraum auf Rädern!
Zusammengefasst, selbst wenn der Autobahnpolizei Simulator ernsthaft sein möchte, wird das durch die schlechte Technik, die miese Grafik und die katastrophale Steuerung zunichte gemacht. Einige Missionen mögen witzig geschrieben sein, und der Ausflug ins Gelände bietet zumindest eine Abwechslung. Der Spürhund erweitert das Repertoire ein wenig, aber alles wird nach wenigen Stunden zu einer quälend langweiligen Erfahrung. Es ist wirklich schade. Wenn die Entwickler als Neuerung zum DLC wirklich „Steine stapeln“ schreiben, sagt das eigentlich schon alles.
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Fazit
Grafik - 1
Story - 5
Technik - 1.8
Umfang - 6
Spielspass - 2.5
3.3
Miese Technik, miese Grafik, gähnende Langeweile, aber dafür ein süßer Hund.