A Quiet Place: The Road Ahead ist ein Spielableger zur Horrorfilm-Reihe von Paramount und vereint atmosphärischen Survival-Horror mit strategischem „Sound“ Gameplay. Vertrieben wird es von Saber Interactive, einem Publisher, der bisher mit Titeln wie World War Z und Evil Dead: The Game bereits einige Spiele zu Filmlizenzen veröffentlicht hat, aber leider zumindest mit diesen beiden genannten Titeln wenig überzeugen konnten. Mit A Quiet Place: The Road Ahead wagen sie sich erneut an eine bekannte Horrorfilmmarke. Entwickelt wird das ganze von Stormind Games auf. Ob Stormind Games es schafft, Filmfans wie Gamern intensive Spannung zu bieten und in eine Welt zu entführen, die dem namengebenden Horrorfilm um nichts nach steht?
Die Story (Achtung Spoiler zu den Filmen!)
A Quiet Place: The Road Ahead spielt in den frühen Tagen der Alien-Invasion. Im Fokus stehen die durch Geräusche anlockbaren Wesen (Death Angels) und Alex, unsere sympathische Protagonistin. Das Spiel fungiert als eine Art Brücke zwischen A Quiet Place: Day One und dem ersten A Quiet Place-Film und beleuchtet die chaotische Zeit unmittelbar nach dem Beginn der Attacken, aber noch bevor die Abbott-Familie im ursprünglichen Film gezeigt wird.
Unsere Heldin Alex steht hier im Mittelpunkt. Mir ihr kämpfen wir uns durch eine zunehmend menschenleere Welt, in der jede Bewegung und jedes Geräusch Lebensgefahr bedeuten. Relativ schnell ist sie mir ans Herz gewachsen und ich war wirklich an ihrem Schicksal und auch an ihrer Vorgeschichte interessiert.
Durch verlassene Gebäude, die ich mit ihr durchsuche und die vielen persönlichen Nachrichten von Opfern erlebe ich die Auswirkungen des Zusammenbruchs der Zivilisation hautnah mit. Obwohl der Plot bewusst minimalistisch gehalten ist, sorgt das Spiel mit Flashbacks und emotionalen Momenten für Tiefe.
Überleben in der stillen Apokalypse
Der Kern von A Quiet Place: The Road Ahead liegt im „Geräuschmanagement“. Alle Aktionen, die ich mit Alex durchführe – sei es das Öffnen von Türen, das Schleichen durch Gras oder Alex‘ Asthma Erkrankung – erzeugen Geräusche, die von den feindlichen Invasoren sofort wahrgenommen werden. Die Mechanik erfordert eine sorgfältige Planung jeder Bewegung und zwingt mich stets ein Risiko einzugehen: Ein einziger Fehltritt kann das Ende bedeuten und glaubt mir, ich habe wirklich oft den Game Over Bildschirm gesehen. Dennoch kam nie Frustration auf.
Wer einige meiner Reviews gelesen hat, z. B. von Ad Infinitum, weiß, dass ich Walking Simulatoren oder Horrorspiele, in denen man lediglich versucht, irgendwelchen Monstern auszuweichen, eigentlich nicht viel abgewinnen kann. Doch A Quiet Place: The Road Ahead nutzt so geschickt die Soundkulisse, bindet sogar mein Mikro mit ein, sodass selbst mein eigenes Atmen zum Verhängnis werden kann, dass ich nie Langeweile hatte. Ich wollte weiterkommen. Ich wollte Alex durch diese stille Hölle bringen. Ich lege euch wärmstens ans Herz, euer Mikro einschaltet und diese Funktion des Spiels auch zu nutzen. Dieses Feature erzeugt eine noch deutlich dichtere Atmosphäre, wenn man selbst darauf achten muss, keine Geräusche zu verursachen. Hier sticht The Road Ahead aus dem Standard-Survival-Genre heraus und stellt Fans vor eine echte Herausforderung.
Die ständige Bedrohung sorgt für ein Gefühl permanenter Anspannung. Trotz des linearen Designs und dass ich relativ oft merke, ob in einem Areal jetzt ein Monster auftaucht oder nicht, ist kein Spielmoment vorhersehbar. Denn egal wo ich bin, bin ich zu laut, kommt aus irgendeiner Ecke immer ein Death Angel gesprungen. Das heißt, selbst wenn ich die Bedrohung nicht sehe, sie ist trotzdem immer da. Hinzu kommt, dass sich meine Bewegungen recht behäbig anfühlen. Alex klettert nicht wie ein Profi und nach wenigen Sekunden rennen geht ihr die Puste aus. Dadurch das sie an Asthma leidet, kann jegliche Anstrengung zu einem Anfall fühlen. Habe ich dann keine Inhalator um den Anfall zu bekämpfen, bin ich zu laut und… tja, wir wissen, wie das ausgeht.
Hier und da gibt es auch einige Umgebungsrätsel, die gelöst werden müssen. Mal muss ich eine Planke finden, um mir eine Brücke zu bauen oder ich muss Schlüssel finden, um mir verschlossene Wege zu eröffnen. Oft werden mir hier auch mehrere Wege angeboten, wie ich zum nächsten Ziel komme. Gerade dieser Punkt, hebt A Quiet Place: The Road Ahead nochmals von der Konkurrenz ab. Selten habe ich in einem „Walking-Horror-Simulator“ die Möglichkeit gehabt, mein Ziel durch mehrere Wege zu erreichen.
Der Star: das grandiose Sounddesign
Grafisch beeindruckt A Quiet Place: The Road Ahead durch düstere, atmosphärische Landschaften und hübsch anzusehenden Umgebungen, allerdings erkennt man auch hier und dort wenig auflösende Texturen. Auch beim Charakterdesign merkt man dem Spiel an, dass es kein AAA-Titel ist. Das Sounddesign jedoch ist der wahre Star: Jeder Windstoß, jedes Knarren wird akustisch verstärkt, um die Spannung ins Unerträgliche zu steigern. Die Engine des Spiels leistet Großartiges, indem sie Geräusche dynamisch an die Aktionen der Spieler anpasst und so eine Atmosphäre schafft, die sich lebendig und bedrohlich zugleich anfühlt.
Fazit:
A Quiet Place: The Road Ahead ist ein atmosphärisches Survival-Horror-Spiel, das mit einer intensiven Geräusch-Mechanik überzeugt. Jeder Schritt kann tödlich sein. Das Spiel schafft eine packende Stimmung, ist durchweg spannend und hat eine unfassbar dichte Atmosphäre. Ein Muss für Fans der Filmreihe und Stealth-Horror.
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Grafik / Art Style - 7.5
Story - 8
Technik - 7
Umfang - 8
Spielspaß - 8.4
7.8
Ein atmosphärisches Survival-Horror-Spiel, das mit einer intensiven Geräusch-Mechanik daherkommt. Trotz einiger grafischer Schwächen eine intensive Erfahrung für jeden Horrorfan.