INDIKA: Das politische Arthouse Indie-Game von Odd Meter erscheint im Mai

Der polnische Entwickler und Publisher 11 bit studios hat bekanntgegeben, dass der Indie Titel INDIKA am 8. Mai 2024 für PC und Konsolen erscheint – Laut Pressemitteilung soll das Spiel dabei ein recht einzigartiger Titel im Publishing-Katalog von 11 bit sein, der als „Unterhaltung mit Tiefgang“ bezeichnet wird. INDIKA wird vom „ex-russischen“, mittlerweile in Kasachstan beheimateten Studio Odd Meter entwickelt und stürzt die Spieler*innen in eine mehrdeutige, irreführende und zum Nachdenken anregende Geschichte über Glauben und den Glauben an sich selbst. 

INDIKA verspricht dabei eine nahtlose Verbindung zwischen der Erzählung, Umgebungsrätseln sowie Platforming-Elementen und spricht dabei Themen an, die sonst in Videospielen nur selten behandelt werden.

Die Pressemitteilung liefert einen Indikator, wohin die Reise erzählerisch geht:

„Hat Indika als scheinbar unkonventionelle Nonne die Macht, in Gottes Plan einzugreifen? Oder wird sich alles so entwickeln wie vorherbestimmt, sodass jeglichen Bemühungen ihrerseits vergebene Liebesmüh sind? 

Und dann ist da noch Ilya. Er steckt bis zum Hals in Sünde, aber behauptet, Gott hätte zu ihm gesprochen. Und was noch wichtiger ist, was ist mit dieser anderen teuflischen Gestalt, die ständig über Indikas Schulter schaut, für Unannehmlichkeiten sorgt und ihr lästige Gedanken einpflanzt, die zum Nachdenken über Fragen anregen, die besser unbeantwortet gelassen werden sollten?

Ob leidenschaftliche Gebete ihr dabei helfen können, dem Wahnsinn zu entkommen?“ 

An der Oberfläche lässt sich das im 19. Jahrhundert angesiedelte Spiel als Kommentar zur Russisch-Orthodoxen Kirche und zur Frage des Glaubens verstehen.

In INDIKA verarbeitet und kanalisiert das Team von Odd Meter aus dem Exil heraus offenbar die Wut und auch die Ohnmacht gegenüber dem putinistischen Russland und der unnachgiebigen Autorität einer religiösen Institution wie der Russisch-Orthodoxen Kirche.

In einem Artikel bei Rockpapershotgun heißt es, dass die Schausplätze des Spiels so gestaltet seien, dass sie sich ein wenig ZU authentisch anfühlen – so besessen von Kleinigkeiten, dass es unheimlich wirkt. Studio Mitbegründer Dmitry Svetlow sagt dazu: „Obwohl wir viele historische Details mit großer Aufmerksamkeit behandeln, sind viele wiederum sehr künstlerisch verarbeitet, übertrieben und bis zur Groteske gebracht.“ – Die Herangehensweise erinnert mich z.T. an die Herangehensweise des Regisseurs Robert Eggers, der hinter Filmen wie The Witch, Der Leuchtturm oder The Northman steckt. Spielmechanik und Spielrhythmus sollen handlungsorientiert und „bewusst erdrückend“ gestaltet sein. INDIKA scheint ein zutiefst politisches Werk zu sein: In dieser Geschichte verarbeitet und kanalisiert das Team von Odd Meter aus dem Exil heraus offenbar die Wut und auch die Ohnmacht gegenüber dem putinistischen Russland und der unnachgiebigen Autorität einer religiösen Institution wie der Russisch-Orthodoxen Kirche.

INDIKA ist als Third-Person-Adventure konzipiert, das Erkundung mit Umgebungsrätseln und einem Hauch Platforming vermischt. Jedoch sind die Themen Sünde, Trauer und moralische Dilemmata tief in INDIKAs Geschichte verankert, sodass das Spiel über traditionelles Gaming hinausgeht und eher einem Arthouse-Film ähnelt, der gesellschaftliche Normen hinterfragt, statt nur oberflächliches Entertainment zu liefern.

Passend zur Thematik wird ein Teil des Gewinns aus den Verkäufen an Kinder gespendet, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Erscheinen wird INDIKA für PC, PlayStation 5 und Xbox Series S|X.