Game Review: Piczle Cross: Story of Seasons für Nintendo Switch – Mein kleiner Pixel-Bauernhof

Doppelt entspannend: Cozy Game-Ästhetik trifft auf Nonogramm-Meditation

Piczle Cross: Story of Seasons ist ein Nonogramm-Spiel, welches sich an die beliebte Story of Seasons-Reihe von Marvelous anlehnt. Wer Nonogramme nicht kennt, kann hier eine kleine Einweisung in unserem Artikel zur Picross S Serie von Jupiter nachlesen.

Das entspannte Rätselspielchen kommt aus dem Hause Score Studios, ein japanischer Independent-Entwickler mit Sitz in Tokyo. Die Piczle-Serie hat ihren Ursprung 2009 mit Piczle Lines, das erste Piczle Cross mit den klassischen Nonogrammen kam 2020 mit Piczle Cross Adventure heraus.

Mein kleiner Bauernhof im ersten Sommer

Wenn man das Rätselmenü ausblendet, sieht man seinen kleinen Bauenhof mit Nonogramm-Feld © Rainy Frog © Marvelous © Score Studios LLC

Story of Seasons (jap. Bokujou Monogatari) ist ein von Marvelous entwickeltes und publiziertes Franchise. Von Mitte der 1990er bis 2013 lief die gemütliche Bauernhof-Sim unter dem Namen Harvest Moon, damals noch über Natsume gepublisht. Mit der Abspaltung von Natsume, koexistieren nun beide Reihen parallel zueinander. Ich selbst habe mit Harvest Moon DS in den späten Nullerjahren bisher meinen ersten und letzten Teil der Reihe gespielt. Man kann also definitiv sagen, dass ich mich dem Spiel eher aus meinem Interesse an Nonogrammen heraus annähere.

Piczle Cross: Story of Seasons erschien am 27. Februar 2024 international sowohl für die Switch als auch für PC. Das Spiel gibt es für 9,99 EUR im Nintendo eShop oder zum selben Preis bei Steam. Ich habe hier die Switch-Version getestet.

Umfangreich: Über 350 Nonogramm-Rätsel

Im Umfang enthalten sind 270 Standard-Rätsel, zudem kommen noch fünf Collagen, die aus jeweils etwa zehn bis über 30 Rätseln bestehen. Insgesamt kommen wir damit auf über 354 Nonogramme. Der Look richtet sich ganz nach Story of Seasons: Der Hintergrund der Menüs und Spiele zeigt den Bauernhof. Eine schöne Abwechslung bietet dabei der regelmäße Jahreszeitenwechsel, der sich nach gelösten Rätseln richtet. Man hat die Möglichkeit, die Menüs auszublenden und den Bauernhof vollständig zu betrachten. Das Spiel läuft über mehrere In-Game Jahre, sodass man vor allem im Sommer und Herbst die unterschiedliche Bestellung des Felds (das vom Look an ein Nonogramm angelehnt ist!) beobachten kann. Eine zusätzliche Motivation ist auch, dass man sich durch das Rätsellösen Badges verdienen kann. Mit der Jahreszeit ändert sich zusätzlich das Design des Nonogram-Spielfelds. Man kann sich aber auch in den Einstellungen für sein Lieblingslingstheme entscheiden.

Collage Rätsel im Herbst

Die zweite Collage zeigt einen Hahnenkamp © Rainy Frog © Marvelous © Score Studios LLC

Die Musik ist ebenfalls an Story of Seasons angelehnt und recht abwechslungsreich. Die Vibration des Spiels ist sehr intensiv und für so ein ruhiges Spiel vergleichsweise ungewohnt. Man kann sie aber ohne weiteres in den Einstellungen ausschalten.

Kohärente Lernkurve mit nettem Achievement-System

Wie bei Picross S startet man mit kleinen 5×5 Rätseln, bevor es zu den Rätseln in den Größen 10×10 bis 15×20 geht. Diese sind nicht nach Größe sortiert, sondern wechseln sich ab. Tendenziell kann man aber sagen, dass die Rätsel unabhängig von ihrer Größe schwieriger werden. Die Collagen schaltet man sukzessiv im Spielverlauf frei. Außerdem bekommt man kleine Badges für Erfolge, zum Beispiel das Lösen einer gewissen Anzahl von Rätseln.

Rätselübersicht im Winter

Die Rätsel sind nicht wie bei Picross nach Größe sortiert © Rainy Frog © Marvelous © Score Studios LLC

Die Rätsel zeigen verschiedene Kategorien wie etwa Hof (Gebäude), Schürfen (Mineralien), Angeln und zahlreiche Charaktere aus der Story of Seasons Welt. Dazu kommt eine kleine Anzeige, die angibt, wie viele Rätsel einer Kategorie man bereits gelöst hat. Die Figuren sind alle benannt und anhand der Kategorie kann man sehen, welche Rolle sie in einem Spiel der Reihe eingenommen haben, wie etwa Einwohner in Wonderful Life oder Ehepartner in Trio of Towns. Ich finde hier vor allem die Gebäude sehr gelungen.

Zählfunktion im Rätsel

Hier sieht man die Zählfunktion im Einsatz. © Rainy Frog © Marvelous © Score Studios LLC

Man kann sich aussuchen, ob man die schon aus Picross bekannte Funktion „Hinweisroulette“ nutzt, mit der man zufällig Starthilfe bekommt, ob man mit Autokorrektur oder auf Zeit spielt. Achtung bei der Autokorrektur: Anders wie bei Picross gilt es bei Piczle Cross als Fehler, wenn man ein Feld fälschlicherweise als Null/frei (also das X setzt) markiert. Auch kann man keine kleinen Kreise als Zählhilfe setzen. Piczle Cross nutzt dafür eine andere Zählfunktion, mit der man mehrere Kästchen zeitweise hervorheben kann. Das Fehlen von der zusätzlichen Markierhilfe und der Kontrolle der Leerstellen macht Piczle Cross ein bisschen schwerer als die Konkurrenz.

Etwas weniger intuitives Handling als bei den Picross-Spielen und kleinere Bugs

Beim Spielen musste ich mich erst in die Steuerung einfinden, da für mich gefühlt immer ein Kästchen mehr markiert wird, als von mir intuitiv erwartet. Ich habe dieses Phänomen zunächst auf die Third Party Joy Cons geschoben, aber auch mit den Nintendo Originalen bleibt die „Problematik“ weiter bestehen.  Dadurch habe die ersten Rätsel deutlich langsamer gespielt, aber nach etwa 20 Rätseln gewöhnt man sich und ich konnte wieder gewohnt zügig spielen. Bei ein paar Leveln sind mir Grafikbugs begegnet, die sich durch fehlende Hilfslinien bei größeren Rätseln zeigen, unabhängig vom Jahreszeitentheme. Diese sind aber nicht fatal und machen ein Rätsel lediglich ein bisschen schwerer. Bei den großen Rätseln werden für meine Meinung etwas zu kleine Zahlen genutzt, die vor allem bei Switch Lite Usern Probleme machen könnten. Bei der regulären Switch fand ich sie schon schwer erkennbar.

Kleiner Bug: Fehlende Linien bei großen Rätseln

Kleiner Bug: Fehlende Linien bei großen Rätseln © Rainy Frog © Marvelous © Score Studios LLC

 

Als kleines Extra gibt es unter dem Menüpunkt „Almanach“ ein Buch mit Übersicht der Charaktere und Tiere, mit einer Illustration und Kurzbeschreibung, die freigeschaltet wird, wenn man ihr Rätsel gelöst hat. Weiter findet man dort einen Plattenspieler, mit dem man die unterschiedlichen Stücke des Soundtracks wiedergeben kann. Außerdem kann man sich unter „Tagebuch“ seinen Spielfortschritt, seine Erfolge und Statistiken ansehen.

Fazit:

Insgesamt habe ich einen sehr positiven Eindruck von Piclze Cross: Story of Seasons. Die Preis-Leistung passt für mich absolut und die kleinen Gimmicks wie der Jahreszeitenwechsel oder das „Almanach“ sorgen für eine super Unterbringung des Story of Season Themes im Spiel, ohne zu viel Schnick -Schnack, den man als Nonogrammenthusiastin einfach nicht braucht. Die kleinen Badges, die man für seine Erfolge bekommt, finde ich eine einfache und gute Ergänzung für zusätzliche Motivation im Spiel und erhöht für mich auch leicht den Wiederspielwert, zum Bespiel für ein komplett fehlerfreies Durchspielen. Zusammenfassend für mich ein klasse Casual Game mit wenigen Mankos, die man auch einfach als Herausforderung betrachten kann.

Piczle Cross: Story of Seasons kaufen: 

Im Nintendo eshop [Nintendo Switch]

Bei Steam [PC]

Piczle Cross: Story of Seasons [Nintendo Switch]

Grafik - 6.2
Technik - 6
Umfang - 9
Gameplay - 7
Spielspass - 8

7.2

Hübsches Nonogramm-Game mit hervorragender Preis/Leistung und einer hübschen Aufmachung.

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