Der Deutsche Computerspielpreis ist wohl immer noch der wichtigste Preis der deutschen Games Industrie und wird seit 2009 jährlich vergeben. Die Auswahl der nominierten Titel wurde in der Vergangenheit häufig aufgrund des vergleichsweise restriktiven Kriterienkatalogs kritisiert – Spiele mit dem Etikett „Pädagogisch wertvoll“ schienen lange Zeit ein besseres Treatment zu erfahren. Auch die nicht immer zielgruppenorientierte Präsentation der Veranstaltung war regelmäßig Anlass für Spott und den Vorwurf, hier würde seltsam biedere Klüngelei zwischen Games-Lobby und Politik stattfinden.
Aber egal, die Nominierten des Deutschen Computerspielpreises 2024 stehen fest.
Die Hauptjury tagte am 14. Und 15. März 2024, um aus insgesamt 27 nominierten Spielen und Prototypen die potentiellen Gewinner zu ermitteln. Die drei Kandidaten für den Hauptpreis in der Kategorie „Bestes Deutsches Spiel“ sind Atlas Fallen von Deck 13 Entertainment, Everspace 2 von ROCKFISH Games und Fall of Porcupine von Critical Rabbit.
Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 800.000 EUR vergeben, die auf die verschiedenen Kategorien verteilt werden. In den Kategorien „Bestes Deutsches Spiel“, „Nachwuchspreis Bestes Debüt“ und „Nachwuchspreis Bester Prototyp“ erhalten jeweils nicht nur die Gewinner ein Preisgeld, sondern ALLE Nominierten.
Die Jury beim DCP besteht aus Vertreter*innen der Games Branche, der Wissenschaft, Kultur, Medien und Politik unter dem Vorsitz von Mareike Ottrand, Professorin für Interaktive Illustration und Games an der HAW Hamburg. Eine Liste aller Jury-Mitglieder kann hier eingesehen werden: Klick
Die Preisverleihung findet am 18. April 2024 in den Münchner Eisbach Studios statt. Moderiert wird das Ganze erneut von Katrin Bauernfeind und Entertainment- und Gaming-Journalismus-Veteran Uke Bosse. Zusätzlich wird der Deutsche Computerspielpreis 2024 live über www.deutscher-computerspielpreis.de , sowie via Twitch und YouTube übertragen.
Ab sofort ist auch die Abstimmung in der Kategorie Spieler*in des Jahres eröffnet worden. Über diesen Link ist die Teilnahme bis zum 11. April 2024 möglich.
Alle Nominierten 2024 im Überblick:
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 100.000 Euro für das Gewinnerspiel und jeweils 30.000 Euro für die zwei weiteren Nominierten)
- Atlas Fallen (Deck 13 Interactive/Focus Entertainment)
- EVERSPACE 2 (ROCKFISH Games)
- Fall of Porcupine (Critical Rabbit/Assemble Entertainment)
Bestes Familienspiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- CubeQuest – A QB Game (Stephan Göbel)
- Scott Whiskers in: the Search for Mr. Fumbleclaw (Fancy Factory)
- Spells & Secrets (Alchemist Interactive/rokaplay)
Nachwuchspreis Bestes Debüt (dotiert mit 60.000 Euro für das Gewinnerspiel und jeweils 25.000 Euro für die zwei weiteren Nominierten)
- Ad Infinitum (Hekate/NACON) (Review hier)
- Fall of Porcupine (Critical Rabbit/Assemble Entertainment)
- Lose CTRL (Play From Your Heart)
Nachwuchspreis Bester Prototyp (dotiert mit 50.000 Euro für das Gewinnerspiel und jeweils 25.000 Euro für die zwei weiteren Nominierten)
- Bloodletter (Katharina “Mikey” Müller, David Cafisso, Marvin Braun, Alica Schneider/Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
- EcoGnomix (Lars Hinnerk Grevsmühl, Lars Eble, Bahy Nguyen, Marcel Zurawka, Alec Shae)
- Footgun: Underground (Eduard Dobermann, Theo Lohmüller, Georg Nimke, Robert Pistea, Lukas Salewsky)
- Misgiven (Anca-Stefania Tutescu, Jan Barow, Julian Heinken)
- REPLICORE (Sarah Inés Roeder, Rody Nawezi, Leonhard Gläser, Maximilian Götz/ HAW Hamburg)
Beste Innovation und Technologie (dotiert mit 40.000 Euro)
- EVERSPACE 2 (ROCKFISH Games)
- Marble Maze (Fox-Assembly)
- Railway Empire 2 (Gaming Minds Studios/Kalypso Media Group)
Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
- Duru – Über Mulle und Depressionen (Twisted Ramble Games)
- Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie (Playing History/Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte)
- Natur? Politisch. (Tiny Crocodile Studios/Europäische Akademie Berlin)
Bestes Audiodesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Ad Infinitum (Hekate/NACON)
- EVERSPACE 2 (ROCKFISH Games)
- Fall of Porcupine (Critical Rabbit/Assemble Entertainment)
Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- EVERSPACE 2 (ROCKFISH Games)
- Lose CTRL (Play From Your Heart)
- Tiny Thor (Asylum Square/Gameforge)
Bestes Grafikdesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Atlas Fallen (Deck 13 Interactive/Focus Entertainment)
- REVEIL (Pixelsplit/DAEDALIC Entertainment)
- The Bear – A Story from the World of Gra (Mucks! Games)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- Cat Rescue Story (Tivola Games)
- Götz (Sleepy Seed)
- Royal Revolt: A Trader’s Tale (Upright Games)
Beste Story (dotiert mit 40.000 Euro)
- Ad Infinitum (Hekate/NACON)
- Fall of Porcupine (Critical Rabbit/Assemble Entertainment)
- The Bear – A Story from the World of Gra (Mucks! Games)
Studio des Jahres (dotiert mit 50.000 Euro)
- Aesir Interactive
- Pixel Maniacs
- Playing History
Spieler*in des Jahres (undotiert)
- Anormaldisaster
- Fabian Siegismund
- Franziska Bülow
- Just Becci
- Maurice Weber
Bestes Internationales Spiel (undotiert)
- Alan Wake 2 (Remedy Entertainment/Epic Games)
- Baldur’s Gate 3 (Larian Studios)
- Super Mario Bros. Wonder (Nintendo)
Sonderpreis der Jury (dotiert mit 10.000 Euro)
Keine Nominierungen.
Arbeitsweise der Jury
Einreichungen in den nationalen Kategorien wurden zum größten Teil in Deutschland entwickelt. Dies entspricht üblicherweise mindestens 80 Prozent. Nach der Beratung der Fachjurys über die Nominierungen wählt die Hauptjury die Gewinner unter Aspekten wie Qualität, Innovationsgehalt, Spielspaß sowie kulturellem und pädagogischem Anspruch und Wirkung aus.