Die Entlassungswelle in der Games Industrie geht weiter: Auch Sony Interactive Entertainment wird rund 8 Prozent der Belegschaft entlassen, was ungefähr 900 Mitarbeitenden entspricht. Das teilt Sony in einem Blogeintrag auf der eigenen Seite mit.
Dabei trifft es Mitarbeiter*innen aus der ganzen Welt, auch komplette Studios sind entweder von Schließungen oder Kürzungen betroffen. Im Vereinigten Königreich die London Studios etwa, bekannt für EyeToy, Singstar und den VR Titel Blood & Truth, sind im Zuge der Umstrukturierungen komplett geschlossen worden. Bei den ebenfalls britischen Firesprite (bekannt für VR Titel wie The Persistence oder als Co-Developer für Horizon: Call of the Mountain) gab es erhebliche Kürzungen, und auch die niederländischen Horizon-Entwickler*innen Guerilla Games selbst sind von Stellenabbau betroffen.
Auch in den USA werden zahlreiche Studios von der Entlassungswelle heimgesucht: Es gibt Entlassungen bei Naughty Dog, Insomniac Games und bei PlayStation-Teams aus den Technology-, Creative- und Support-Abteilungen.
Zu den gecancelten Projekten gehört wohl laut Jason Schreier vom Wirtschaftsdienst Bloomberg ein Twisted Metal, welches sich bei Firesprite in Entwicklung befand. Das Spiel soll wohl als Live-Service-Titel konzipiert gewesen sein.
NEW: As part of today’s mass layoff, Sony has canceled a Twisted Metal live-service game that was in development at UK-based studio Firesprite, Bloomberg has learned.
Firesprite will also lay off an unspecified number of people. https://t.co/pvCDsS7yxe
— Jason Schreier (@jasonschreier) February 27, 2024
Sony hatte den Twisted Metal Titel nie offiziell angekündigt. Laut Schreier befand sich das Spiel auch in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung und hat von SONY noch kein „offizielles“ grünes Licht bekommen. Aktuell scheinen Firesprite an einem Titel namens „Heartbreak“ zu arbeiten.
Zu den Spielen, die wider Erwarten nicht gestrichen wurden, gehört laut Jason Schreier Horizon Online, welches sich nach wie vor bei Guerilla Games in Entwicklung befinden soll. Er beantwortet diese Frage einer X-Userin, ob das Spiel auch gecancelt worden sei, mit einem schlichten „Nein“. Das ist insofern verwunderlich, weil Guerilla Games laut der niederländischen Zeitung AD ganze 10 % der Belegschaft entlassen hat, was rund 40 Angestellten entspricht.
Die Naughty Dog-Entlassungen indes könnten mit der Einstellung des The Last of Us-Live-Service-Mehrspieler Titels zusammenhängen.
Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Industrie aktuell schwere Zeiten hat, die aus einer Misskalkulation während der Pandemie-Reihe hervorgehen könnten. Wir hoffen, dass alle betroffenen Entwickler*innen, Grafiker*innen und Beteiligten an einer Videospiel-Produktion schnellstmöglich einen neuen und nachhaltigen Job finden.