Tauchen wir tief in die Welt von „König aller Barden“ ein, einem Brettspiel, das Gesangstalente, ein wenig taktische Finesse und eine Prise Trinkfreudigkeit in sich vereint. Auf der Spiel in Essen konnte ich dieses unscheinbare kleine Spiel ergattern und startete mit ein paar Freunden in das Musikspektakel, das mit mindestens drei, aber höchstens sechs herausragenden Barden gespielt wird.
Die Kunst des Bardentums
In „König aller Barden“ begeben sich die Spieler auf eine musikalische Reise durch Tavernen, um ihre besten Stücke darzubieten. Ihr Ziel? Die Herzen der Tavernenbesucher gewinnen und ein wenig Glanz für ihre Bardenkasse sammeln. Wer am Ende die meistens Fans besitzt wird König aller Barden.
Ein Spieltag in „König aller Barden“ ist in vier Phasen unterteilt: Bewegung, Duell, Auftritt und Erfrischung, wobei letztere Phase nur zum Ziehen neuer Karten benutzt wird. Bevor jedoch die Gesänge erklingen, steht die Auswahl des passenden Barden im Mittelpunkt. Unter den sechs einzigartigen Bardenpersönlichkeiten, die jeweils mit einem umfangreichen Liedrepertoire, Trickkarten, humorvollen Hintergrundgeschichten, einem Würfel und Fanscheiben ausgestattet sind, fällt die Wahl schwer.
Zu viele Barden verderben den Brei
In der Bewegungsphase machen sich Barden auf den Weg, um ihre Klänge in verschiedenen Tavernen zu verbreiten und nach Ruhm und Münzen zu suchen. Doch wie wählen sie ihre Route? Hier kommen die Würfel ins Spiel. Jeder Spieler wählt verdeckt eine Augenzahl, die mit der Taverne übereinstimmt, die er oder sie besuchen möchte.
Wenn sich gleichzeitig mehrere Barden in derselben Taverne wiederfinden, kommt es zu einem musikalischen Duell. Jeder Barde wählt ein Lied aus seinem Repertoire, legt es verdeckt auf den Tisch und entfacht die Stimmung für das bevorstehende Duell. Dann wird gewürfelt, und die Augenzahlen werden mit Boni aus den Liedkarten und den individuellen Fähigkeiten der Barden kombiniert.
Die Liedkarten tragen sechs verschiedene Symbole, die auch in den Tavernen und bei den Barden zu finden sind. Wenn die Symbole in Harmonie sind, erhöht sich der Würfelwert um eins. Die Anwesenheit von Fans sorgt für zusätzliche Unterstützung. Der Barde mit der höchsten Punktzahl erklimmt den musikalischen Thron. Der siegreiche Barde wird mit der Qual der Wahl konfrontiert, da er sich eine von drei begehrten Belohnungen sichern darf: eine neue Karte, eine Fanbewegung oder den Genuss einer glänzenden Obolusmünze. Die weniger Glücklichen, die das Duell verlieren, müssen die Taverne verlassen und sich als tragische Barden auf dem Marktplatz erproben.
Die Auftritte
Nach den Duellen kommt der witzige Teil des Abends: Die Auftritte. Hier wird die Bühne von einem Spieler nach dem anderen erobert, während sie bekannte Melodien trällern. Jede Liedkarte besteht aus einem bekannten Song, der aber neu interpretiert wurde. Ein „Tears in Heaven“ wird zu „Beers in Heaven“, und die „Ode an die Freude“ verwandelt sich rasant in ein fröhliches Trinklied. Es steht den Spielern frei, diese Lieder tatsächlich zum Besten zu geben, was in unserer Runde allerdings als Regel eingeführt wurde und ich kann das nur empfehlen.
Bei jedem Auftritt wird gewürfelt, und alle Boni werden mit der geworfenen Augenzahl kombiniert. Um einen erfolgreichen Auftritt hinzulegen, muss die Gesamtpunktzahl fünf oder mehr betragen. Ist das der Fall, darf der Barde einen Fan in die Taverne locken. Bei weniger als fünf Punkten endet der Auftritt und der nächste Spieler ist dran.
Kneipenschlägerein!
Doch Vorsicht, wenn in einer Taverne mehr Fans sind als Spieler, kann es zu einer handfesten Kneipenschlägerei kommen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass der eigene Fan aus der Schenke geworfen wird und sich jemand anderer seiner Fan-Gunst erfreuen darf. Alle Fanscheiben werden in den „Prügelbeutel“ geworfen. Dann wird zufällig ein Fan aus dem Beutel gezogen und damit aus der Taverne geschmissen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „König aller Barden“ mit hervorragendem Spielmaterial aufwartet. Alles wurde mit viel Liebe gestaltet, und die Schachtel birgt ein wahres Schatzkästchen an Spielinhalten. Das Spiel eignet sich für 3-6 Spieler und dauert etwa 45 Minuten. Es ist leicht zu erlernen und sorgt für kurzweilige Unterhaltung. „König aller Barden“ bietet keine tiefgreifende strategische Tiefe und würde ich als No-Brainer bezeichnen. Ein guter Einstieg in einen längeren Spieleabend. Das witzige Singen der umgedichteten Lieder sorgt für Lacher und gute Laune, und die kurzweilige Natur des Spiels ist ideal für gesellige Runden. Eine gelungene Mischung aus Musik und humorvoller Unterhaltung, die man gerne empfehlen kann.
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