Die aus dem britischen Guildford, Surrey stammenden Supermassive Games unterstützten ursprünglich als Sonys Second Party Studio das ebenfalls in Guildford beheimatete Media Molecule-Studio bei den LittleBigPlanet-DLCs. Mit dem interaktiven Horrorfilm Until Dawn von 2015 haben die Entwickler:innen aber offenbar ihre Nische gefunden. Über Bandai Namco Entertainment erscheint derzeit die 8-10 Spiele umfassende und spielerisch ähnlich gelagerte Dark Pictures Anthology, die bislang aus den Stand Alone-Titeln Man of Medan, Little Hope sowie House of Ashes besteht. Und mit Publisher 2K im Nacken steht nun das neue Projekt an. Auch The Quarry bedient sich wie schon Until Dawn ordentlich beim Slasher- und Backwood Horror-Genre. Wir schlüpfen abwechselnd in die Haut von neun unterschiedlichen Charakteren, größtenteils junge Erwachsene, und können über kleine und große Entscheidungen deren Schicksal bestimmen. Die Entscheidungen des Spiels dürften auf das Fort- und Ableben der Figuren erheblichen Einfluss haben.
Das Hacket’s Quarry ist ein klassisches Sommercamp wie man es aus zahlreichen US-Filmen kennt. Das Spiel versetzt uns in die Rollen der neun Betreuerinnen und Betreuer und setzt am letzten Tag des Camps an, dessen Abschluss mit einer grandiosen Party zelebriert werden soll. Doch Supermassive Games kündigt eine unvorhergesehene „Nacht des Grauens“ an, bei der nicht nur „blutverschmierte Einheimische“, sondern noch etwas wesentlich unheilvolleres Jagd auf die Tweens macht. Jeder Charakter in The Quarry kann zur Hauptfigur seiner eigenen Horror-Survival-Story werden oder eben vor Anbruch des neuen Tages qualvoll ins Gras beißen. Look & Feel orientieren sich dabei stark an B-Movie Produktionen aus den 1980ern.
Passend dazu hat man sich einige Genre-Darsteller ins Boot geholt: David Arquette (Scream), Lance Henriksen (Aliens), Lin Shaye (A Nightmare On Elm Street) aber auch Film- und Seriendarsteller wie Ariel Winter (Modern Family), Justice Smith (Jurassic World) und Brenda Song (Dollface) sind mit von der Partie.
Spielmechanisch wird The Quarry ähnlich funktionieren wie Until Dawn und die Spiele der Dark Pictures Anthology-Reihe: Entscheidungen werden über Interaktionen mit der Umgebung, und in zeitlich limitierten QTE-mäßigen Abfolgen getroffen. Allerdings gibt es einige Neuerungen gegenüber den bisherigen Titeln.
- Neben dem 2-Spieler Couch-Koop wird auch ein Online-Koop Modus für bis zu acht Spieler:innen angeboten, welche die Geschichte gemeinsam bewältigen. In den Dark Pictures Anthology Spielen gab es bereits einen Online 2-Spieler-Koop – Hier ist bislang unklar, ob der neue Online-Modus ein Fort- oder Rückschritt ist, denn es gibt nur eine:n aktive:n Spieler:in, die sieben Mitspieler:innen sind als passive Zuschauer nur bei den Entscheidungsmomenten beteiligt.
- The Quarry lässt sich im „Movie Mode“ tatsächlich als interaktiver Film spielen. Hier werden Entscheidungen getroffen, aber der spielerisch-reaktive Part wird automatisiert
- In der Deluxe Edition stehen verschiedene von klassischen Horrorfilmen inspirierte Filter bereit (8mm-Indie Horror Style, VHS-80er-Ästhetik sowie klassischer Schwarz-Weiß Filter), sowie der „Gorefest“-Modus, bei dem die „Grindhouse“-Effekte für deutlich blutigere Situationen sorgen. Die Releasepraxis find ich hier tatsächlich aber mehr als fragwürdig und kritisierbar, weil die Standard Retail-Fassungen ganz offensichtlich um Content gebracht werden, der atmosphärischen Mehrwert hat, und von Anfang so entwickelt worden ist – die Filter als freischaltbare Inhalte hätten vollkommen gereicht, so sieht es schlicht nach billigem Cashgrab aus. Die Rewind-Funktion ist hingegen als Unlockable integriert: Während man in der Deluxe Edition von Anfang an bis zu drei Charakter-Tode zurückspulen kann, gibt es diese Option für Spieler:innen der Standard-Fassung erst bei erneutem Durchspielen. Ab dem 8. Juli 2022 gibt es dann zusätzliche 80er Jahre Kostüme für die Charaktere.
The Quarry erscheint am 10. Juni 2022 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X I S, Xbox One sowie PC.
