Game Review: stitch. für Nintendo Switch – Nonogramme sticken!?

stitch. ist ein vom zyprischen Entwickler und Publisher Lykke Studios herausgegebenes Puzzle-Spiel. Ursprünglich erschien es 2022 exklusiv für Apple Arcade, im Nintendo-eShop gibt es den Titel nun seit dem 17. April 2024. Ich durfte die Switch Version testen.

Meditatives Flächen füllen in Shikaku-Manier

stitch. startet ohne großen Vorlauf direkt im Spiel: Im Shikaku-Stil gilt es, ähnlich wie bei Nonogrammen, Flächen zu füllen. Anders wie beim klassischen Picross allerdings in Farbe – und mit einem etwas einfacheren Prinzip als Color Picross. In stitch. sind die Zahlen im Rätselfeld und Farbflächen sind immer rechteckig. Das heißt für die Spieler:in, dass man von der Zahl ausgehend das Gesamträtselfeld mit unterschiedlichen Rechtecken füllt. Die Möglichkeiten bei der Zahl 4 sind somit, das Farbfeld entweder als 2×2 oder als 4×1 (und umgekehrt) anzuordnen. Das kleine 1×1 zu können hilft also sehr. Diese Flächen haben aber durchaus auch durch die Gestaltung der Spielfelder abweichende Formen, wodurch Abwechslung entsteht.

In stitch. sind die Zahlen im Rätselfeld und Farbflächen sind immer rechteckig. © Lykke Studios

In stitch. sind die Zahlen im Rätselfeld und Farbflächen sind immer rechteckig. © Lykke Studios

Daily Business – Mobile Games-artige Content-Schübe im besten Sinne

Die Rätsel haben standardmäßig vier Schwierigkeitsgrade und sieben unterschiedliche Größen von XS zu XXXL. Diese verteilen sich wiederum auf 15 verschiedene Themen, wie etwa Speisen und Getränke, Retro, Tiere oder Draußen. Zusätzlich gibt es als tägliche Herausforderung ein extra-schweres Rätsel im klassischen Shikaku-Design, und einen wöchentlichen, großen Rahmen. Durch das Lösen der täglichen Rätsel schaltet man weitere große Rahmen frei.

So ganz kann stitch. seine Mobile Vergangenheit in der Apple Arcade nicht verbergen. Die täglichen Herausforderungen sind ganz klar ein Mobile Game-Relikt. Allerdings im besten Sinne, denn für etwa 15 EUR ist stitch. ein regelrechtes Contentmonster. © Lykke Studios

So ganz kann stitch. seine Mobile Vergangenheit in der Apple Arcade nicht verbergen. Die täglichen Herausforderungen sind ganz klar ein Mobile Game-Relikt. Allerdings im besten Sinne, denn für etwa 15 EUR ist stitch. ein regelrechtes Contentmonster. © Lykke Studios

Als zusätzlichen Modus kann man bereits gelöste Rahmen frei gestalten. Dafür gibt es einen Editor, in dem man die komplette Garnauswahl bekommt. Man sieht jedoch nicht alle Farben auf einmal, wodurch man sich ziemlich durchklicken muss. Die Möglichkeit alle Garne durchzuprobieren ist jedoch ziemlich cool, denn die unterschiedlichen Stränge haben differenzierte Reflexionen, deren freie Kombinationen zumindest anfangs Spaß bereitet, denn in den regulären Rätseln sind die Farben pro Farbfeld fest vorgegeben. Im freien Modus kann man Kästchen für Kästchen arbeiten.

Kein Spiel auf Zeit

Anders als etwa bei Picross wird bei stitch. die Zeit generell nicht gemessen. Stattdessen kann man aber im Hauptmenü seinen Gesamtfortschritt einsehen. Als Ansporn bekommt man aber für jedes Rätsel Punkte und kann im Rang steigen. Je größer das Rätsel, desto mehr Punkte. Weitere Punkte kann man bekommen, wenn man die kleinen Challenges löst, die neben dem Rang eingeblendet werden.

Mit jedem gelösten Rätsel erhält man Punkte und steigt im Rank. Ein Spiel auf Zeit ist stitch. aber nicht. © Lykke Studios

Mit jedem gelösten Rätsel erhält man Punkte und steigt im Rank. Ein Spiel auf Zeit ist stitch. aber nicht. © Lykke Studios

Intuitive Steuerung über den Touchscreen, mit dem D-Pad hingegen sperriger

Die Steuerung des Spiels funktioniert sehr gut über den Touchscreen. Da man nur Rechteckte größer ziehen muss, ist das selbst bei kleineren Farbflächen kein Problem. Die Steuerung mit dem Stick oder D-Pad ist leider weniger intuitiv – durch die vielen Formen springt man gefühlt wahllos umher. Das macht das Spielen am großen Bildschirm zu einem eher frustrierenden Unterfangen. Für Unterstützung auf dem großen oder kleinen Display können aber drei Funktionen der erleichterten Bedienung sorgen: Man kann den Kontrast erhöhen, die Zahlen vergrößern oder mit „reduzierter Bewegung“ sämtliche Animationen deaktivieren.

Klar kann man mit D-Pad, Schultertasten und Stick spielen. Es scheint aber wesentlich sperriger als über die höchst intuitive Touchscreen-Steuerung. © Lykke Studios

Klar kann man mit D-Pad, Schultertasten und Stick spielen. Es scheint aber wesentlich sperriger als über die höchst intuitive Touchscreen-Steuerung. © Lykke Studios

Dezenter Soundtrack, wunderschönes Art Design

Die Musik ist dezent und vollkommen in Ordnung. Da der Ton zum Spielen nicht relevant ist, bevorzuge ich es, ihn abzuschalten und eigenen Musik oder Podcasts zum Lösen der Rätsel zu hören. Die Grafik jedoch hat mich positiv überrascht. Die unterschiedlichen Reflexionen der Garne (z.B. matt und glänzend) sind besonders hervorzuheben. UND: Stitch. sind auf dem OLED Display der Switch wirklich hervorragend aus, das wird über die Screenshots gar nicht so richtig deutlich, aber im Trailer bekommt ihr einen Eindruck, wie das Ganze in Aktion aussieht.

Übersichtliche Menüstrukturen

Der Aufbau der Menüs ist übersichtlich. Alles ist auf einer großen Übersicht untergebracht. Neue, ungelöste Rahmen stehen pro Kategorie nach Schwierigkeit sortiert immer vorn, die gelösten rutschen nach hinten, was die schnelle Auswahl erleichtert.

DLCs

Ein herunterladbares DLC (Bilderrahmen-Paket 1) findet man schon im Nintendo-eShop. Für runde 5€ gibt es nochmal 60 weitere Rahmen in den Kategorien Sport, Haustiere, Weltraum und – besonders vielversprechend – winzige Dinos.

Fazit: 

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel, das schon ohne DLC extrem umfassend ist. Man muss bedenken, dass das Lösen eines XXL Rahmens schon über zwei Stunden dauern kann, und selbst die Größe S eigentlich immer zehn Minuten oder länger beanspruchen. Da kann man die Preis-Leistung wirklich guten Gewissens hervorheben. Ein regelmäßiges Reinschauen wird durch die täglichen Shikaku-Herausforderungen motiviert.  Für mich als eigentlicher Nonogramm-Fan besticht stitch. auch dadurch, dass es eben nicht auf Pixelart setzt und auf den Stickrahmen wirklich schön anzusehende Bilder entstehen. Sowas würde ich mir auch mal für andere Spiele dieser Art wünschen. Stitch. zeigt, dass das auch bei einem erschwinglichen Preis möglich ist. Ich kann das Spiel jedenfalls ohne Vorbehalte an alle Rätsellöser:innen empfehlen und möchte es in meiner Cosy-Puzzle-Game-Sammlung nicht mehr missen!

stitch. kaufen: 

Nintendo eShop (Nintendo Switch)

Apple Arcade (ios)

Stitch. [Nintendo Switch]

Grafik / Art Style - 9
Technik - 8.5
Umfang - 10
Spielspass - 9

9.1

Meditatives Puzzle Spiel im Shinkaku-Stil, das allen Nonogramm-Fans großen Spaß bereiten wird, das visuell wunderschön ausschaut und für nur 15 EUR ein regelrechtes Content Monster ist. Schaut es euch an!

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