Starfield, das kommende Sci-Fi Rollenspielschwergewicht von Bethesda Softworks kommt bekanntlich schon in Kürze auf die Xbox- und PC-Systeme. Bis zum 6. September 2023 ist es nicht mehr lang und Game Pass Abonnenten dürfen sich in das interstellare Epos als Day 0 Release hineinstürzen. Die diesjährige Gamescom 2023 in Köln wurde von Microsoft und Bethesda Softworks genutzt, um die Promo für die Exclusive-Hoffnung von Microsoft nochmal in den letzten Wochen vor Release anzukurbeln.
Wir waren bei Microsoft/Bethesda zu Besuch und erzählen euch, was es zu sehen gab – als kleine Randnotiz für alle Interessierten: Dieselbe Präsentation gab es auch beim Xbox-Stand im Consumer-Bereich in einem opulenteren Kino-Setting, das Video ist dabei Messe-exklusiv und wird NICHT online verfügbar sein – Ein Hands-On war für die Messe leider nicht vorgesehen: Zu sehen war ein rund 20-minütiges Gameplay, welches den Einstieg in das Spiel offenbart.
Traditionsbewusst stummer Charakter mit vager Vergangenheit
Wir befinden uns per Aufzug auf dem Weg in einen Minenstollen. Aus der Ego-Perspektive bekommen wir ein Streitgespräch zweier NPCs mit, die hier offensichtlich als Minenarbeiter für den Abbau der Ressourcen zuständig sind. Diese geben uns einen kurzen Überblick über die Natur ihrer Arbeit. Wie wir in der Mine als Arbeiter gelandet sind, bleibt freilich noch unbeantwortet – In bester Bethesda Elder Scrolls/Fallout-Manier bleibt unser noch sehr profilloser und traditionsbewusst stummer Charakter vage: Die Gruppenleiterin bleibt zwar skeptisch, warum wir mit unseren Qualifikationen hier gelandet sind, aber man stelle hier keine Fragen. Wie gesagt, unsere Vergangenheit bleibt hinter einem Schleier verborgen.
Nach einer kleinen, für den Trailer zusammengeschnittenen, Zwischensequenz bekommen wir Zugriff auf den Mining-Laser, mit dem wir fortan Ressourcen abbauen sollen. Mit Scanner und Taschenlampe loten wir die dunklen Flözen aus und machen dabei ein merkwürdiges Signal aus: Naturgemäß folgen wir dem Ganzen und stoßen auf ein ominöses Artefakt: Die Berührung triggert natürlich weirde Visionen – uns wird schwarz vor Augen, wir klappen zusammen und wachen erst auf der Medizinstation wieder auf.
Bekannte Sci-Fi Versatzstücke
Der Anfang erinnert in doch frappierender Weise an ein Mass Effect, wo Protagonist*in Commander Shepard auch zum ersten Mal auf ein protheanisches Artefakt stößt, das Visionen der Ankunft der Reaper auslöst. Ich muss gestehen, dass ich Alienartefakte mittlerweile Writing-technisch eher für eine lahme Lösung halte, was den Startschuss für epische Abenteuer angeht. Andererseits verheißt Starfield ja ein Riesentableau an Geschichten und Handlungssträngen, vielleicht gibt es ja einen Twist, der für einen großen Aha-Moment sorgt.
Tabula Rasa: Per umfangreichen Editor zum eigenen Ich
In der Medizinstation schließlich beginnt die eigentliche Erstellung des Charakters: Wir können Körpertyp bestimmen, Geschlecht, Gesicht – Die Einstellmöglichkeiten sind gewohnt umfangreich. Schließlich wählt man noch den biografischen Background und Merkmale aus, und dann ist der Charakter auch schon erstellt. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich dann auch aus der First Person Ansicht in die Third Person Perspektive wechseln.
Bethesda Trademark: Aus der Enge, in die Weite
Man läuft durch eine Raumstation, die sich über der Erde befindet – als kleiner beiläufiger Gag klaut unser frisch erstellter Protagonist ein Sandwich und bekommt die verbale Quittung durch einen genervten NPC. Sobald man die Station verlässt, erwartet einen eine große, offene Welt vor. Dieser Moment ist auch Bethesda-Trademark: Sei es das Betreten des Ödlandes, nachdem man die Vault verlassen in Fallout, sei es das Kerkerverließ in Oblivion, dem man entfliehen muss, bevor es in die Weiten von Cyrodiil geht. Auch in Starfield betreten wir eine weite staubige Ödnis, Sci Fi Location Archetypus seit Tattoine und Arrakis. Doch schon bald werden wir hier von Piraten angegriffen und werden direkt in einen Kampf ums Überleben verwickelt.
Ungewohnt wuchtige und dynamische Kampfsequenzen
Der Gameplay Trailer zeigte nun eine Kampfsequenz, die angenehm spaßig aussah. Üblicherweise empfand ich Bethesda Rollenspiele in diesem Bereich ein bisschen zu statisch. Hier fühlt sich alles schön dynamisch und wuchtig aus und auch das Gunplay fühlt sich impactreicher als zuvor an. Mich hat das recht stark an eine Mischung aus Mass Effect Andromeda und The Outer Worlds erinnert, was aber letztlich nichts schlechtes ist.
Außerdem konnte man aus dem Trailer entnehmen, dass die KI der NPCs offenbar so angelegt ist, dass die Überlebenden einer Gegnerwelle bei Unterlegenheit auch zu flüchten imstande sind.
Intermezzo im Weltraum: Arcadige Weltraumschlachten
Auch ein Intermezzo im Weltraum wurde im Zuge des Trailers vorgestellt: Sobald wir gestartet sind, haben wir Zugriff auf unser Schiff. Diese Sequenz ist optisch fantastisch. Die Dogfights mit anderen Weltraum-Piraten schauten eher arcadig aus und entsprechend nicht unbedingt den Sim-Ansprüchen eines Wing Commander. Das ist aber nicht schlimm, denn kurzweilig sieht das ganze allemal aus. Hier muss nur aufgepasst werden, dass die Weltraum-Ausflüge nicht zu repetitiv und lästig werden. Das werden wir spätestens bei Release sehen.
Mit dem Gravitationssprung ins Alpha Centauri System wird ein wenig die zentrale Handlung angeteasert und der Bogen zurück zu den mysteriösen Artefakten gespannt: Denn in der Hauptstadt New Atlantis sollen wir das Constellation-Head Quarter aufsuchen. Die Constellation ist eine Organisation, die aus Artefakt-Suchern und Abenteurern besteht. Und damit endete die Demo schlussendlich.
Hier der aktuelle Live Action-Trailer:
Mein bisheriges Fazit:
Ich freue mich auf Starfield. Die größeren Presse-Outlets haben bereits Zugang zur Review Fassung. Ich muss gestehen, ich bin kein Fan von Bethesda-Rollenspielen. Ich habe die meisten Elder Scrolls-Rollenspiele nach einer kurzen Weile liegen gelassen, und auch mit der Fallout-Fahrtrichtung war ich seit Teil 3 nicht mehr ganz d’accord, während mir New Vegas von Obsidian ziemlich gefallen hat. Starfield wirkt dynamischer und weniger goofy als die bisherigen Produktionen von Bethesda Softworks. Grafisch und inszenatorisch und vor allem bei den Kampfsequenzen sah der Starfield-Trailer vielversprechend aus. Und ich liebe Sci-Fi Rollenspiele. Gleichzeitig wirkten die Ansätze der Haupthandlung rund um mysteriöse Artefakte noch arg generisch – gefühlt jedes BioWare Rollenspiel seit Dragon Age Origins macht dasselbe. Auch die Animationen der schön modellierten NPCs sehen immer noch bisschen hüftsteif aus. Ich denke, Starfield wird definitiv ein Highlight dieses Jahr – es muss gewissermaßen, denn es ist DER Titel für die Microsoft- und Xbox-Marke. Aber ob man sich mit dem hervorragenden Baldur’s Gate 3 messen kann, bleibt dann wiederum eine andere Frage.
Wertung:
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