Game Review: The Bookwalker: Thief of Tales für PC – Mystery Abenteuer mit besonderem Kniff

Ich bin Etienne Quist, ein Schriftsteller, der zum Dieb wurde. Zumindest war ich mal ein Schriftsteller. Bis ich eines schrecklichen Verbrechens beschuldigt wurde, das ich nicht begangen habe. Seitdem kann ich kein Wort mehr schreiben. Meine Bücher sind verbrannt, mein Ruf ist ruiniert, mein Leben ist zerstört. Aber ich habe noch eine Chance. Eine letzte Chance. Ein Unterweltboss namens Mr. Black hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte. Er hat mir eine Liste von legendären Gegenständen gegeben, die er haben will. Gegenstände, die in Büchern existieren. Büchern, in die ich eintauchen kann. Ja, ich habe eine besondere Fähigkeit. Ich bin ein Buchwandler. Ich kann die Welten der Bücher betreten und mit ihren Charakteren und Schauplätzen interagieren. Ich weiß nicht, woher diese Fähigkeit kommt oder wie sie funktioniert. Aber sie ist meine einzige Hoffnung.

Mr. Black hat mir eine Frist gesetzt. Wenn ich ihm die Gegenstände bringe, wird er mir helfen, meine Unschuld zu beweisen und meine Schreibfähigkeit wiederherzustellen. Wenn nicht, wird er mich töten. Ich habe keine Wahl. Ich muss es tun. Ich muss ein Dieb werden. Ich sitze in meinem Büro und starre auf die Liste. Thors Hammer. Excalibur. Der Heilige Gral. Und noch mehr. Wie soll ich das schaffen? Wo soll ich anfangen?

Dann sehe ich einen Koffer und dort ein Buch. Ich öffne das Buch und lese den ersten Satz. Und dann passiert es.

Mithilfe von Etiennes besonderen Fähigkeit reise ich in verschiedene Bücher @bookwalkergame

Ich spüre einen Sog, eine Anziehungskraft, die mich in das Buch zieht. Ich lasse das Buch fallen und schließe die Augen. Als ich sie wieder öffne, bin ich nicht mehr in meinem Büro. Ich bin in einem Gefängnis. Ein Gefängnis mit einem doppelköpfigen Skelett.

Ein Schriftsteller auf Abwegen

So oder so ähnlich startet mein Abenteuer im neuen Spiel der Kill it with Fire und Hello Neighbor Macher Tinybuild, The Bookwalker: Thief of Tales.

The Bookwalker: Thief of Tales ist ein erzählerisches Abenteuer, in dem ich in die Rolle des Etienne Quist schlüpfe, ein Schriftsteller, der zum Dieb wurde und die Fähigkeit hat, in Bücher einzutauchen. Mit dieser Fähigkeit reist man  im Verlauf des Spiels zwischen der Realität und den Buchwelten hin und her und stiehlt legendäre Gegenstände wie Thors Hammer und Excalibur, um seine Schreibfähigkeit wiederzuerlangen. Dabei nutzt The Bookwalker: Thief of Tales einen cleveren Kniff: Man wechselt zwischen zwei verschiedenen Perspektiven, je nachdem, in welcher Welt man sich befindet. In der realen Welt spielt man aus der Ego-Perspektive und erkundet sein Büro und Apartment. In der Buchwelt spielt man in einer isometrischen Ansicht, ähnlich wie bei klassischen RPGs. Das schafft einen Kontrast zwischen dem Realistischen und dem Fantastischen und beeinflusst auch das Gameplay und die Rätsel. Hier finden auch die runden basierenden Kämpfe des Spiels statt.

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab @bookwalkergame

Rätselspaß zwischen Realität und Fiktion

Einer der interessantesten Aspekte des Spiels ist, dass ich Gegenstände von einer Welt in die andere bringen kann und umgekehrt. Manchmal muss ich einen Gegenstand in der realen Welt finden und ihn dann in die Buchwelt mitnehmen, um dort ein Problem zu lösen. Zum Beispiel brauche ich an einer Stelle einen Vorschlaghammer, um eine Mauer einzureisen, oder einen Schlüssel, um eine Tür zu öffnen. Umgekehrt kann ich auch Gegenstände aus den Büchern mitnehmen und sie in der realen Welt verwenden.

In The Bookwalker: Thief of Tales bereist man wunderschön gestaltete und sehr abwechslungsreiche Bücher, jedes mit seiner eigenen Geschichte, Atmosphäre und Herausforderungen. Zum Beispiel starte ich in einem mittelalterlichen Verlies, später dann besteige ich einen schneebedeckten Berg oder infiltriere ein futuristisches Raumschiff. Dabei trifft man auf die Bewohner der Bücher, die einem helfen oder hindern können. Man kann mit ihnen reden, sie überzeugen, täuschen oder bekämpfen. Man muss aber vorsichtig sein, denn manche von ihnen sind nicht so harmlos oder unwichtig, wie sie scheinen.

Das Spiel bietet so einige ungewöhnliche Rätsel, bei denen man oft um die Ecke denken muss. Dafür reise ich zwischen Fiktion und Realität hin und her, suche nützliche Gegenstände und versuche diese sinnvoll zu kombinieren, um Hindernisse zu überwinden. Mit der mystischen Macht der Tinte kann ich dann auch noch Objekte innerhalb der Bücher manipulieren und so neue Wege erschließen oder versteckte Bereiche entdecken.

An originellen Schauplätzen mangelt es nicht @bookwalkergame

Fazit

The Bookwalker: Thief of Tales ist ein wirklich spannendes und originelles Spiel, das Fans von Abenteuer-, Mystery- und Fantasy-Geschichten begeistern wird. Die Handlung hat mich lange fesseln können, dazu noch die stimmungsvolle Grafik, die vor allem in den isometrischen Abschnitten hervorragend zur Geltung kommt. Es ist technisch gut umgesetzt und läuft flüssig. Einziges Manko: Die GamePass Version hat noch keinen Day 1 Patch bekommen. Somit ist dort das Spiel aktuell nur auf Englisch und Russisch spielbar.

GRAFIK - 8
STORY - 9
TECHNIK - 8
UMFANG - 7
SPIELSPASS - 8.5

8.1

Ein empfehlenswertes Spiel für alle, die Abenteuer, Mystery und Fantasy lieben. Es bietet mehrere Stunden Spielspaß, auch wenn ich mir noch ein paar mehr Bücher gewünscht hätte. Die Charaktere sind interessant und glaubwürdig, die Dialoge sind witzig und clever. Die Bücher sind abwechslungsreich und bieten spannende Szenarien und Wendungen.

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