Game Review: The Mageseeker: A League of Legends Story für PlayStation 5 – Retrocharme klaut Zauber und unser Herz!

Der Zauberdieb zerbricht seine Fesseln – Eine Story, die verzaubert!

Ich bin so etwas wie ein League of Legends-Veteran und habe damals angefangen, als Renekton neu war. Ja, der war mal neu. Ewig habe ich das Spiel gespielt und war bis zum Ende eigentlich mehr ein Problem für mein Team als für den Gegner. So war ich im Prinzip meine ganze Jugend gefesselt, ein bisschen so, wie es dem Hauptprotagonisten Sylas von The Mageseeker: A League of Legends Story ergangen ist, denn der halbnackte Muskelmann mit dem Hang zur Zauberei wurde einst in Demacia in Ketten gelegt, um Schaden an der Bevölkerung zu vermeiden. So wurde ihm das zumindest gesagt. Nach ein paar Jahren fand er das ganze wohl nicht mehr so witzig und schaffte es aus eigener Kraft, und mittels einer List, sich aus der Gefangenschaft zu befreien und sinnt nun nach Rache. Als Spieler*innen begleiten wir den Recken bei seiner Odyssee. Und hier fängt auch meine Lobeshymne an, denn The Mageseeker sieht aus wie ein Retrospiel, bedient sich aber abseits von der Pixeloptik ganz freizügig bei modernen Entwicklungen. „Finde die Prinzessin“ reicht heute als Story und somit Antrieb für die Spielfigur nicht mehr aus und so überrascht das Actionspiel im LoL-Universum mit einer spannenden Handlung, die ich nicht erwartet hätte. Zusätzlich wird die Story unterstützt durch einen sympathischen Cast mit nachvollziehbaren Motiven und gutem Writing.

Die Pixelart sieht schon als Standbild hübsch, mit den butterweichen Animationen ist The Magesseeker ein optischer Augenschmaus

Die Pixelart sieht schon als Standbild hübsch, mit den butterweichen Animationen ist The Magesseeker ein optischer Augenschmaus @Riot Games

Haudrauf mit Twist

Zugegeben, ich kenne Sylas als aktiver Spieler gar nicht und weiß daher gar nicht, wie originalgetreu er so umgesetzt wurde. Aber eins steht fest: Das Gameplay in The Mageseeker ist klasse. Statt sich in einem Sumpf aus Open World und offener Spielfreiheit  hin zur absoluten Belanglosigkeit zu begeben, haben sich die Entwickler von Digital Sun auf das berufen, was sie können: Gameplay in bester Rogue-like Manier. Und dass die Spanier hier wissen, was sie tun, haben sie nicht zuletzt mit dem gelungenen Moonlighter unter Beweis gestellt. Ihr spielt Sylas, der ziemlich erwartbar eine Ausweichrolle, einen schnelleren, aber etwas schwächeren und einen deutlich langsameren, aber stärkeren Angriff ausführen kann. So zumindest das Setup zu Beginn, denn ziemlich schnell kommt das beste Feature des Spiels zum Tragen: Sylas hat nämlich die Fähigkeit, Gegnern ihre Zauberkraft zu stehlen und sie den Feinden wieder ins Gesicht zu schleudern. Dabei ist es nicht egal, welchen Gegner man mit welchem Zauber beharkt, denn die verschiedenen Elemente sind nach einem Schere-Stein-Papier-System angeordnet und macht so die ohnehin schon zackigen Kämpfe noch dynamischer. Anfangs kann man die Zauber nur einmal anwenden, doch mit der Zeit lernt der Hauptcharakter die Zauber auch permanent und kann sich weitere Spellslots freischalten und so die mitgebrachten Zauber kombinieren und an die Gegebenheiten der Level anpassen. Dazu findet man im Verlauf der Handlung Handlanger, die sich Sylas Widerstandskampf anschließen. Diese kann man mit ins Abenteuer nehmen und erhält so weitere Combos und kann so zum Beispiel Angriffe freischalten, die mehrere Gegner auf einmal treffen oder großen Schaden an einzelnen Gegnern anrichten. Außerdem hat Sylas seine Ketten nicht nur als Andenken, sondern kann sie auch als Grappling Gun benutzen und sich so an Gegner heranziehen oder Angriffen ausweichen. Die Steuerung ist dadurch ein wenig überladen, aber das fordernde Gameplay verlangt dem Spieler viel ab. So sind die Kämpfe gerne mal hektisch, aber zum Glück nicht wirklich hakelig.

 

Hauptprotagonist Sylas ist auf Rachefeldzug...

Hauptprotagonist Sylas ist auf Rachefeldzug… @Riot Games

Genremix – lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht

The Mageseeker bedient sich eines sehr angenehmen Gameplayloops. Man beginnt meistens in seinem Lager, das als Hub gilt und erhält hier die Möglichkeit sich eine der nächsten Missionen auszusuchen. Dabei gibt es neben dem Pflichtteil auch optionale Nebenquests oder Aufgaben, die man an seine Mitstreiter übergeben kann. Diese sind erfreulicherweise mehr als nur das Vehikel mit dem man neue Combos freischaltet, denn jeder von ihnen ist auch Teil der Story und hat etwas zu erzählen. Die Gefolgschaft ist dabei bunt gemischt und viel besser geschrieben, als man anfangs erwartet hätte. Generell nutzt das Spiel zwar kein Voiceover, stattdessen werden Sprechblasen eingeblendet, die auch von zufälligen Passanten genutzt werden. Das gibt dem Spiel eine Tiefe, die ein wenig an den Genreprimus Hades erinnert. Abgerundet wird die Welt übrigens durch Cameos von bekannten Charakteren aus dem League of Legends Universum!

Auch technisch gibt es bei The Mageseeker nichts zu beanstanden. Der Pixellook kommt schon auf den Standbildern gut an, heimlicher Star sind aber eindeutig die gelungenen Animationen, die butterweich auch Effekte wie Feuer und Licht simulieren. Dazu gibt es einen Soundtrack, der sich nicht in den Vordergrund rückt und angenehm das Gesamtbild abrundet. Dazu kommen kurze Ladezeiten und auch nach mehreren Stunden sind zumindest in meiner Testversion keine Bugs aufgetreten. Wir haben das Spiel auf der Playstation 5 getestet, The Mageseeker erscheint aber auch für alle gängigen Konsolen und ich kann mir nicht vorstellen, dass da groß was schiefläuft.

Sylas hat die Möglichkeiten, Widersachern ihre Zauberkräfte zu stehlen - zu Beginn kann er diese einmal reaktiv nutzen und zurückschleudern, später permanent anwenden.

Sylas hat die Möglichkeiten, Widersachern ihre Zauberkräfte zu stehlen – zu Beginn kann er diese einmal reaktiv nutzen und zurückschleudern, später permanent anwenden. @Riot Games

Fazit:

League of Legends ist ein Spiel, das in meinem Leben eine große Rolle gespielt hat. Ich war in meiner aktiven Zeit immer der totale Bobo, aber die zwei Semester, die ich alleine deswegen verschwendet habe, waren es irgendwie wert und so freue ich ich mich natürlich über Neues aus dem LOL-Universum. Die IP steht dabei immer für Qualität, denn neben dem Hauptspiel war auch der Kartenspielableger sehenswert, das mittlerweile zurückgezogene D&D Kampagnensetting kam in unserer Spielgruppe super an und Ruined King hat auch einen guten Ruf. Große Fußstapfen für Mageseeker. Aber dem Spiel gelingt mit seiner Mischung aus Retrocharme und modernem Design ein wunderbares Spiel, in dem das Gameplay auf seine Essenz reduziert und diese wunderbar präsentiert wird. Von meiner Seite eine ganz klare Empfehlung, den die Mischung aus Rollenspielelementen, Rogue-like und einer überraschend guten Handlung ist für mich nicht weniger als ein absoluter Überraschunghit!

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The Mageseeker: A League of Legends Story [PlayStation 5]

Story - 8
Technik - 8
Umfang - 8.5
Gameplay - 9

8.4

Dem Spiel gelingt mit seiner Mischung aus Retrocharme und modernem Design ein wunderbares Spiel, in dem das Gameplay auf seine Essenz reduziert und diese wunderbar präsentiert wird. Von meiner Seite eine ganz klare Empfehlung, den die Mischung aus Rollenspielelementen, Rogue-lite und einer überraschend guten Handlung ist für mich nicht weniger als ein absoluter Überraschunghit!

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