Persona war lange Zeit ein PlayStation-exklusives Franchise, auf das der ein oder andere japanophile Xbox-Zocker sicherlich neidisch geschielt haben dürfte. Vor allem der jüngste Teil, Persona 5, gilt als Meisterwerk der JRPG-Genres. Die Zeiten der Gram dürften vorbei sein. Denn wenn Persona sich anfangs noch in Richtung PC geöffnet hat, wurde Im Rahmen des diesjährigen Xbox & Bethesda Showcase auch eine Portierung von drei Persona-Titeln für die Xbox-Plattform angekündigt.
Natürlich erscheinen die Neuauflagen auch für PlayStation 5 und PC, die Xbox als Plattform ist in der Markengeschichte allerdings ein Novum. Bei den Persona-Teilen, die neu aufgelegt werden handelt es sich um Persona 3, 4 und 5 – Während man bei den letzten beiden Teile die inhaltlich erweiterten Neuauflagen Persona 4 Golden und Persona 5 Royal bekommt, muss man beim dritten Teil leider mit einem Downgrade vorlieb nehmen. Denn nicht etwa die inhaltlich erweiterte PlayStation 2-Fassung Persona 3 FES wird auf moderne Plattformen portiert, sondern der mobile Ableger Persona 3 Portable, der seinerzeit für die Sony PSP veröffentlicht wurde. Die enthält abseits der Tartarus-Dungeons keine 3D-Passagen, sondern funktioniert eher via Point and Click-Mechanismus. Zudem ist der Handlungsstrang „The Answer“ (bzw. Aegis im japanischen Original) damals aufgrund der limitierten UMD-Kapazität (UMD war das optische Medium der PSP) gecuttet worden, ebenso wie die Animesequenzen. Insofern war P3 Portable ganz klar die schlechteste erhältliche Variante.
Dafür dürfte es alle Spieler*innen freuen, dass die Spiele direkt in den Game Pass kommen und für Abonnenten des Services direkt spielbar sind.
Die Veröffentlichungen passieren schrittweise: Am 28. Oktober 2022 erscheint erstmalig Persona 5 Royal im Game Pass für Xbox One, Xbox Series S|X und PC. Die anderen beiden Teile sollen beide vor dem Sommer 2023 erscheinen.
Worum geht es? Persona ist ein Spin Off der Shin Megami Tensei-Reihe und meist als Mischung aus Social Sim und Dungeon Crawler-RPG aufgebaut, die sich um die menschliche Psyche drehen. Wir spielen in allen Teilen der Reihe High School-Schüler, meistens gesellschaftliche Außenseiter, die im Social Sim-Part ihr tägliches Leben auf die Kette bekommen müssen: Schulalltag, Sozial Kontakte (sogenannte Social Links) pflegen, Romanzen und persönliche Dramen kommen dabei nicht zu kurz. Meistens kommen wir im Laufe des Spiels einem Geheimnis auf die Spur, ab welchem Zeitpunkt wir es mit dämonenhaften Entitäten zu tun bekommen. Die Personas sind dabei Manifestationen unserer Psyche und des Unterbewusstseins, die uns im Kampfe zur Seite stehen. Wir können über ein Pokémon-artigen Mechanismus neue Personas bekommen, miteinander fusionieren und Fähigkeiten vererben. Die Motive unterstehen dabei unterschiedlichen Einflüssen: Die Kreaturen in Persona 3 sind den Griechisch-Römischen Mythologien entlehnt, die Persona 4-Lore orientiert sich am japanischen Deismus und Persona 5 zieht Inspirationen aus den Geschichten um historische Diebe und andere Gesetzlose. In jedem Falle sind alle drei Teile Highlights des japanischen Rollenspiels und zeichnen sich durch die stilsichere Präsentation und den spannenden Genre-Mashup aus.
