Der erste Joker-Film von 2019 entpuppte sich als ein absolut unerwarteter Überraschungserfolg für DC: Hangover-Regisseur Todd Phillips schafft es mit seiner düsteren Hommage an Scorsese-Klassiker wie Taxi Driver und The King of Comedy der Batman-Nemesis einen ganz anderen, tragischen Twist zu verleihen. Der Erzählton war beklemmend realistisch – Der Film schilderte das schrittweise Abdriften des psychisch labilen Comedians Arthur Fleck in eine ausgewachsene Psychose. Gotham City wurde bei Joker als wirtschaftlich und sozial kaputte Metropole gezeichnet, die sehr dem ökonomisch maroden New York City der 1970er nachempfunden wurde. Arthur Fleck/Joker selbst wurde von Arthouse Liebling Joaquin Phoenix derart grandios verkörpert, dass er dafür 2020 den Oscar für die beste Schauspielleistung erhielt. Bei einem kolportierten Minimalbudget von ca. 55 – 70 Millionen Dollar spielte der Film über eine Milliarde (!!) Dollar ein.
Dass Überlegungen für ein Sequel trotz des Stand Alone-Charakters des Films plötzlich doch ein Thema waren, folgt der Logik des schnöden Mammons. Nun hat Todd Phillips auf Instagram jüngst ganz offiziell den zweiten Teil mitsamt dem Titel angekündigt: Joker: Folie à Deux steht auf dem fertigen Drehbuch, das Gegenstand des Posts ist. Ein weiteres Bild zeigt Joaquin Phoenix, wie er vertieft in die Lektüre des Skripts ist. Folie à Deux ist ein Begriff aus der Psychologie und bezeichnet vereinfacht ausgedrückt eine gemeinsame psychotische Störung, die sich aus engen Beziehungen heraus entwickelt (zwischen Partnern etwa, oder zum Beispiel zwischen Elternteil und Kind). Zu welchem Charakter im Umfeld des klassischen Jokers könnte das besser passen als zu Harley Quinn, die ja gemäß der Batman-Lore als Harleen Quinzel ursprünglich behandelnde Psychiaterin des Jokers in der Arkham Anstalt gewesen ist, bevor sie sich Stockholm Syndrom-mäßig in ihren psychotischen Patienten verliebte.
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In den letzten DC-Verfilmungen wurde die Rolle der Harley Quinn in mehreren Filmen prominent mit Margot Robbie besetzt (u.a. in Suicide Squad und dem Reboot Film The Suicide Squad von 2019 sowie dem Solofilm Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn). Todd Phillips‘ Joker hingegen spielt komplett unabhängig vom restlichen DC Comic Universum, demnach wird die Rolle wohl definitiv NICHT mit Margot Robbie besetzt. Tatsächlich scheint aber Gerüchten zufolge nun Lady Gaga im Gespräch für die Rolle. Das geht aus einem Post vom Celebrity-Instagram DeuxMoi hervor, deren Trefferquote bei solchen Geschichten tatsächlich gar nicht so schlecht ist. Joaquin Phoenix selbst hätte sich wohl Rooney Mara gewünscht, die Erfahrung mit der Darstellung von Personen mit Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen hat, seitdem sie die vermutlich autistische Hackerin Lisbeth Salander im David Fincher-Remake von Verblendung gespielt hat. Aber der Grund dürfte auch schlicht ein anderer sein: Seit einigen Jahren ist Mara mit Joaquin Phoenix in einer Paarbeziehung.